
Das Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ist eine seit 1980 bestehende Einrichtung zur Erfassung von angeborenen Fehlbildungen und Anomalien. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt finanziert das Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt seit 1995. Die Institution agiert eigenständig und ist der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg angegliedert.
Im Fehlbildungsmonitoring wurde 2006 eine Trackingstelle für das Neugeborenen-Hörscreening in Sachsen-Anhalt eingerichtet. Weitere organisatorische Informationen hierzu erhalten Sie hier.
Das 18. Einsendertreffen des Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt fand am 09.11.2022 statt und wurde als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Die Teilnehmenden konnten also direkt im Zentralen Hörsaal in Haus 22 des Universitätsklinikums Magdeburg oder online per Webex Meeting an der Veranstaltung teilnehmen.
Wir berichten über die Veranstaltung in der nächsten Ausgabe des Ärzteblattes Sachsen-Anhalt (Ausgabe Jan/Feb 2023).
Redaktions-Service "AK Folsäure & Gesundheit" zum Welt-Spina-Bifida-Tag am 25. Oktober:
Vor und während der Schwangerschaft an Folat und Folsäure denken
Gleich zu Schwangerschaftsbeginn läuft die Zellteilung auf Hochtouren – aus der befruchteten Eizelle entsteht ein Embryo. Bereits in dieser frühen Phase werden wichtige Gewebestrukturen wie das Herz und das Neuralrohr gebildet. Damit sich das zentrale Nervensystem samt Gehirn und Rückenmark normal entwickeln kann, schließt sich das Neuralrohr bereits in einer frühen Phase der Schwangerschaft, bis zum Ende der vierten Schwangerschaftswoche. „Bei etwa 1 von 1.000 Schwangerschaften in Deutschland kommt es allerdings zu keinem oder nur einem unvollständigen Verschluss, was Medizinerinnen und Mediziner als Neuralrohrdefekt bezeichnen. Zu den bekanntesten Formen zählt die Spina Bifida, umgangssprachlich oft auch ‚offener Rücken‘ genannt. Je nach Schweregrad können Neuralrohrdefekte zu erheblichen, bleibenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen“, erklärt Privatdozentin Dr. med. Anke Rißmann, Leiterin des Fehlbildungsmonitorings Sachsen-Anhalt und stellvertretende Sprecherin des Arbeitskreis Folsäure & Gesundheit, anlässlich des Welt-Spina-Bifida-und-Hydrocephalus-Tags am 25. Oktober.
Angeborene Fehlbildungen sind eine der Hauptursachen für Kindersterblichkeit, Morbidität im Kindesalter und langfristige Behinderungen. Jedes Jahr werden in Europa über 130.000 Kinder mit einer Fehlbildung geboren. In der EUROlinkCAT-Studie wurden die Gesundheits- und Bildungsergebnisse von Kindern mit angeborenen Fehlbildung in den ersten zehn Jahren ihres Lebens untersucht.
BfR aktualisiert Merkblatt für Ärztinnen und Ärzte
Für gesunde Menschen in Deutschland, die sich ausgewogen und vielfältig ernähren, sind Nahrungsergänzungsmittel meist überflüssig. Eine Ausnahme bilden Schwangere und Stillende: Um ausreichend mit Jod und Folat/Folsäure versorgt zu sein, empfehlen medizinische Fachgesellschaften sowie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine zusätzliche Einnahme über Präparate. Das gilt insbesondere für Folsäure bereits bei der Planung einer Schwangerschaft. Doch viele Frauen beginnen mit der Einnahme zu spät oder gar nicht.